Der Main-Donau-Kanal im Regnitztal
Auf dem Main-Donau-Kanal fahren Güterbinnenschiffe sowie bis zu 190 Meter lange Schubverbände mit maximal zwei Leichtern. Auch vermehrt viele Flusskreuzfahrtschiffe auf Städtetour und auf großer Fahrt aus und nach Bamberg sind zu beobachten. Die Schiffe werden in den Schleusen Forchheim (5,29 m) und Strullendorf (7,41 m) hoch- bzw. herabgeschleust.
Die Dammkronen des Kanals bei Altendorf sind sehr gut begehbar und man kann in beide Richtungen, auf fein geschotterten oder asphaltierten Parallelwegen, die so ebenerdig verlaufen, wie es der Wasserspiegel vorgibt, herrlich spazieren gehen oder mit dem Fahrrad fahren.
Den langsam vorbeifahrenden Schiffe kann man dann zusehen und winken, denn am Kanal herrscht ein anderes Tempo, als das des gewohnt, gestressten Individualverkehrs.
Die aktuellen Schiffsbewegungen auf der Bundeswasserstraße (MDK) bei Altendorf:
„Darunter und darüber” - Interessantes am Kanal bei Altendorf
Interessant sind am Kanal auch die so genannten „Düker” des „Deichselbaches” und des sich davon in Altendorf abzweigenden „Mühlbaches”. Die durch das Dorf fließenden Bäche werden jeweils mittels eines „Dükers” unter den Kanal „gedrückt” und münden wenig später in die etwas tiefer liegende Regnitz.
Geht man südlich entlang des Main-Donau-Kanals, kommt man nach etwa einem Kilometer unter einer Förderanlage vorbei, die hier über den Kanal Sand und Kies von den „Zanktweidigseen” auf einer Gesamtlänge von über zwei Kilometern transportiert. Eine Altendorfer Firma fertigt daraus Baustoffe für den Hoch- und Tiefbau.
Kurz nach der Anlage stößt man direkt am Kanal-Westufer auf den „Alten Werkkanal”. Das lediglich hier verbliebene 750 Meter lange und noch mit Wasser gefüllte Teilstück versorgte einst das Laufwasserkraftwerk „Hirschaid” in Strullendorf. Diese Aufgabe hat nun der Main-Donau-Kanal übernommen.
Nach weiteren zwei Kilometern kommt man zum Regnitz-Wehr Neuses, das wie der gesamte Kanalabschnitt bei Altendorf in der Kanalsprache und Logik zur Haltung der Scheuse Strullendorf gehört. Hier zweigen der Kanal und die Regnitz voneinander ab, die bis dahin teilweise ein gemeinsames Bett nutzten. Kurz darauf folgt die Umschlagstelle „Lias Franken” eines dortigen Bausstoffwerkes mit weit sichtbarem Kamin.
Läuft oder radelt man nun weiter, kommt man über Neuses an der Regnitz und Pautzfeld zur Schleuse Forchheim, bzw. nach insgesamt etwa neun Kilometern von Altendorf in die Stadt Forchheim.
In nördlicher Richtung, auf halber Strecke von Altendorf nach Hirschaid ist noch ein Überbleibsel des alten Ludwigskanal in Form eines klassischen Schleusenwärterhauses voll erhalten, das jetzt vom örtlichen Schäferhundverein genutzt wird. Der Ludwigskanal wurde Ende der 60er Jahren mit dem neuen Kanal überbaut bzw. hatte hier die selbe Streckenführung.
Die Stecke am Kanal führt weiter und man kommt über den Markt Hirschaid und die Gemeinde Strullendorf mit dem dortigen Laufwasserkraftwerk und der Schleuse bis nach Bamberg. Von Altendorf bis zur ersten Schleuse des Kanals in der Stadt Bamberg sind es über den Damm ca. 12 Kilometer.
Der Main Donau-Kanal
In seiner heutigen Form wurde der Main-Donau-Kanal am 25.09.1992 für den Verkehr freigegeben. Er beginnt in Kelheim an der Donau, verläuft dann durch das Altmühltal und über das Mittelgebirge des fränkischen Jura. In diesem Bereich ist er mit erreichten 406 Meter über dem Meeresspiegel die höchstgelegene Wasserstraße Europas. Er ist 171 Kilometer lang und verbindet die Donau mit dem den Main bei Bamberg. Dadurch ist es möglich Waren, Güter und Menschen von der Nordsee, über Rhein, Main und Donau mit dem Schiff bis zum Schwarzen Meer zu befördern. Zusätzlich zu seiner Funktion als Schifffahrtsstraße dient der Kanal auch der Wasserüberleitung aus dem Donaugebiet in die wasserarmen Regionen Nordbayerns. Neben diesen verbindenden Eigenschaften ist der neu entstandene Freizeit- und Erholungswert des Kanals so groß, dass mittlerweile der Tourismus zu einem wichtigen Wirtschaftsfaktor der daran liegenden Regionen geworden ist.